Weitwandern: Ich geh dann mal …
Weitwandern ist ein optimaler Gesundheitssport und gut fürs Gemüt. Schritt für Schritt- und das über mehrere hundert Kilometer: Weitwandern ist „in“ – bei Jung und Alt. Ein monotoner Ausgleich für unsere hektische Zeit, ein Ausbrechen aus der Komplexität des Alltags, oft auf der Suche nach sich selbst oder nach etwas Höherem, Geistigen. Manchmal ist es auch nur das Eintauchen in die Natur, die Menschen dazu bewegt, den Rucksack zu packen. Aus gesundheitlicher und psychologischer Sicht ist das ein guter Schritt.
Ein Beitrag von Claudia Pertl
Es gibt sie, die absoluten Glücksmomente nach einem langen Marsch: Wenn 30 Kilometer oder mehr am Tag geschafft sind, man völlig fertig, erledigt, entkräftet in einer Herberge oder Hütte ankommt, die Beine nicht mehr spürt, der Rücken schmerzt und dennoch das Herz lacht. Es sind die kleinen Glücksmomente, die manchem Wanderer auf seinem weiten Weg beschert sind. Und es sind genau die Momente, die sich viele gar nicht vorstellen können, wenn sie den Rucksack packen, die Bergschuhe anziehen und losgehen, das Ziel noch hunderte Kilometer weit entfernt. Denn ihre Motivation war eine ganz andere: Manche gehen, um zu sich selbst zu finden. Manche wollen ein einschneidendes Erlebnis in ihrem Leben verarbeiten, eine Krankheit, den Verlust eines Menschen. Manche wollen nur raus aus der Hektik des Alltags. Manche hoffen, dass sich ihre Probleme lösen und sie ihr Leben ändern, andere wollen nur schlicht Danke sagen.
Ob Weitwandern, Pilgern, Fastenwandern, Zen-Walking, Trekking – Wandern ist „in“. Allein im vergangenen Jahr sind insgesamt 145.877 Menschen den berühmten Jakobsweg nach Santiago de Compostela gegangen. Zu den bekanntesten Pilgern gehören Papst Johannes Paul II., der Kaiser-Enkel Otto von Habsburg, der Schriftsteller Paulo Coelho, die amerikanische Schauspielerin Shirley MacLaine, die USPräsidententochter Jenna Bush, der deutsche Komiker Hape Kerkeling und jüngst auch Ex-Bundeskanzler Alfred Gusenbauer. Viele haben ihre Erlebnisse, Eindrücke und Gedanken als Buch dingfest gemacht. Hape Kerkeling beispielsweise hat von seinem Reisebericht „Ich bin dann mal weg“ drei Millionen Exemplare verkauft!
Gesund für alle
Aus gesundheitlicher Sicht ist Weitwandern – also das Gehen über mehrere Tage (Wochen und Monate) und mehrere (hunderte) Kilometer – ein optimaler Ausdauersport. „Die Belastung des Herz-Kreislauf-Systems ist niedrig, der Stoffwechsel wird angeregt, die Organe werden aktiviert, die Atmung wird verbessert und der Kalorienbedarf ist durch die Zusatzlast des Gepäcks erhöht, was für die Fettverbrennung und für eine Ausdauerbasis von enormem Vorteil ist.
Denn Wandern passiert meist im aeroben Bereich. Das heißt, es ist genug Sauerstoff vorhanden“, sagt Dr. Sabine Würth, Leiterin der Abteilung Sportpsychologie an der Universität Wien. Je nach Alter und gesundheitlicher Situation kann jeder sein Tempo, die Tageswegstrecke und die Dauer seiner Wanderung selbst festlegen. Sie rät jedoch, vor einer geplanten Weitwanderung einen ärztlichen Check durchzuführen. Denn unerkannte Infekte oder virale Erkrankungen können bei einer Dauerbelastung den Herzmuskel angreifen. Da sind auf Wanderschaft Blasen an den Füßen noch das kleinere Übel. Würth: „Nicht zu unterschätzen sind auch mögliche Gelenksüberlastungen, besonders wenn es schon Vorschäden gibt.“ Knie, Achillessehne und Rücken zählen naturgemäß zu den belasteten Körperteilen. Das Credo der Sportwissenschaftlerin: nicht unvorbereitet einen Gewaltmarsch starten.
Zu einer guten Vorbereitung gehört nicht nur die richtige Ausrüstung. Auf Internetseiten, einschlägigen Foren und bei Alpenvereinen findet man Checklisten, nach denen man sich richten kann. Für die Sportpsychologin gehört zur Vorbereitung auch, dass man sich über Motiv und Erwartungen Gedanken macht. „Ein Motiv ist für die Initiierung einer Wanderung gut. Oft werden aber die Erwartungen zu hoch geschraubt. Wenn man eine Wanderung beginnt und hofft, dass sich dadurch alle Probleme lösen, die sich in mehreren Jahrzehnten angesammelt haben, dann ist das fatal“, so Würth. Viele lassen sich genau einmal im Leben auf eine derartige Mega-Wanderung ein und wissen nicht, was auf sie zukommt.
„Abgesehen von der körperlichen Belastung können Ängste auftauchen, es kann zu depressiven Verstimmungen kommen. Man ist plötzlich aus dem Alltag herausgerissen und ganz allein. Man hat stundenlang Zeit, über sich nachzudenken. Die Erfahrung zeigt, dass manche Personen, wenn sie mit sich selber konfrontiert sind, damit nicht klarkommen und sich das Befinden in eine negative Richtung dreht. Es wird ihnen vielleicht klar, was in ihrem Leben alles schiefläuft. Das kann zu Motivationseinbrüchen führen, die möglicherweise den Abbruch der Wanderung zur Folge haben.“
Die Sportpsychologin rät daher, sich nicht auf das Ziel zu fokussieren, sondern auf den Weg, den Prozess. Ihr Tipp: Kleine Pläne machen, etwa sich im Vorfeld zu überlegen, was passiert, wenn der innere Schweinehund aufgeben möchte, wenn der Körper, das Wetter oder sonst etwas die Wanderpläne durchkreuzen mögen. „Wenn man für solche Situationen Pläne hat und man die auch umsetzt, dann ist das ein Erfolg und stärkt das Selbstwertgefühl“, meint Würth.
Der Weg ist das Ziel
Wer sich über all das Gedanken macht, der geht gut vorbereitet auf einen langen Marsch – und tut gut daran, diesen Schritt zu wagen. Denn Weitwandern erlaubt uns, die Schönheiten der Natur direkt vor Ort zu genießen; es ermöglicht, tiefgehende Kontakte und Freundschaften zu knüpfen; allein beim Anblick einer schönen Landschaft beruhigen sich Puls und Blutdruck und es kann eine tiefe Entspannung eintreten. Wie hat schon Goethe gesagt:
„Nur wo du zu Fuß warst, bist du auch wirklich gewesen.“
Quelle Text: www.forumgesundheit.at
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