Die Via Regia – vom Görlitz nach Leipzig
Ein kulturelles Wandererlebnis
Ein kulturelles Wandererlebnis
Seit Jahrtausende fasziniert und verbindet die Strecke Pilgerer, Wanderer und Historiker: die Route ist Teil eines Streckennetzes, das sich zwischen Kiew und Santiago de Compostela erstreckt. Der rund 450 km lange Abschnitt von Görlitz bis Vacha an der thüringisch-hessischen Grenze ist als Ökumenischer Pilgerweg ausgewiesen. Die Route ist ein „besonderer“ Tipp des Wandermagazines. Lass dich von der Geschichte über eine der spannendsten Wanderwege Deutschlands inspirieren!
Die Via Regia stand im Heiligen Römischen Reich aufgrund ihrer wirtschaftlichen und strategischen Bedeutung als „Königsstraße“ unter besonderem Schutz. Dann wurde mit der einsetzenden Industrialisierung der einst so wichtige Handelsweg schlicht vergessen. Fast – denn 2005 wurde die Via Regia zur Europäischen Kulturstraße erklärt. Und als Ökumenischer Pilgerweg wird sie seit ein paar Jahren auch wieder von Pilgern und Wanderern entdeckt. Von Görlitz bis Leipzig bietet sich die 228 km lange Strecke für eine historisch wertvolle Wanderung an.
Das erwartet dich:
„Seit jeher sind Menschen auf Pfade, Wege und Straßen angewiesen. Händler und Kaufleute transportierten Waren, Soldaten Waffen, Gelehrte Wissen, Bettler suchten Obdach und Pilger Spiritualität. So unter schiedlich die Menschen und ihre Ziele einst waren, sind sie doch auf den selben Wegen unterwegs gewesen, kehrten in die selben Gasthäuser ein und gingen über die selben Brücken.“
Nach einem Kurzstopp im Kamenzer „Goldnen Hirsch“ und ein Gespräch mit einem Pilger in Strehla mache ich mich auf den Weg in Richtung Wurzen. Ich wandere über den Liebschützer Höhenzug, dessen höchster Punkt von einer aus der Mitte des 19. Jh. stammenden Bockwindmühle gekrönt wird. Obwohl nicht mal 200 m hoch, genieße ich einen Rundumblick bis nach Oschatz. Die Via Regia führt mich geradewegs in das rund 2.700 Einwohner zählende Dahlen, wo ich auf dem Marktplatz dem „Sackhupper“ einen Besuch abstatten will. Die Plastik soll an einen Dahlener Bürger erinnern, der sich der Sage nach das Kinderspiel des Sackhüpfens ausgedacht haben soll. Die Via Regia führt mich ohne Umwege nach Wurzen. Hier erblickte am 7. August 1883 der Schriftsteller und Kabarettist Joachim Ringelnatz das Licht der Welt. Der Marktplatz zeigt sich ohne Bagger, dafür mit Ringelnatzbrunnen und Ringelnatzpfad, der Ringelnatzstelen in der Altstadt miteinander verbindet.
"Die Wanderung auf diesem historischen Weg hat mir einmal mehr deutlich gemacht, wie wichtig der Blick zurück ist, um kluge Entscheidungen für die Zukunft treffen zu können, im Kleinen wie im Großen. Das gilt auch – und gerade heute. Einfach bewegend."
Mehr Infos zum Beitrag „Hoyer macht Strecke“ findest du hier