Das erwartet dich in diesem Beitrag: 

• Alle Alpenüberquerungen im Überblick
• Tipps und Wissenswertes rund um Alpenüberquerungen
• Alpenüberquerung mit Hunden
• Alpenüberquerung mit Kindern
• Alpenpüerquerungen im Winter

Der Fernwanderweg E5 Der beliebte Klassiker

Wenn man von der Alpenüberquerung spricht, dann haben die meisten die 8-tägige Wanderung von Oberstdorf und Meran auf dem berühmten E5 im Sinn – der „Klassiker der Alpenüberquerungen“

• Start-Ziel: Oberstdorf (D) – Meran (IT)
• Länge: 140 km
• Dauer: 8 Etappen
• Charakter: stark frequentierter Klassiker
• Schwierigkeit: leicht bis mittel

Vom Tegernsee bis zu den Drei Zinnen Die individuelle Variante

In dieser Version der Alpenüberquerung geht es entlang einer abwechslungsreichen Route vom Tegernsee in Bayern über die Alpen bis zu den Drei Zinnen in den Südtiroler Dolomiten.

• Start-Ziel: Tegernsee (D) – Drei Zinnen (IT)
• Länge: 165 km
• Dauer: 12 Etappen
• Charakter: facettenreich
• Schwierigkeit: mittel – schwer

Die E5 Alternative Der Geheimtipp

Die perfekte Alternative für alle, denen der Originalweg Wem E5 zu überlaufen ist! Die Tour folgt nur auf der ersten Etappe dem E5, führt dann aber in einem großen Bogen über den Lechtaler Höhenweg und später auf dem Geigenkamm in den Ötzaler Alpen von Oberstdorf nach Meran.

• Start-Ziel: Oberstdorf (D) – Meran (IT)
• Länge: 20.000 HM auf 239 km
• Dauer: 17 Etappen
• Charakter: Einsame Alternative zum E5
• Schwierigkeit: mittel – schwer

Alpenüberquerung Salzburg – Triest Die abenteuerliche Variante

Der Reiz dieser Alpenüberquerung sind die Schwierigkeit der einzelnen Etappen, die Höhenmeter und bestimmt auch der Einsamkeitsfaktor. Die Route verläuft durch vier Länder: Österreich, Deutschland, Slowenien und Italien, … drei Nationalparks: Berchtesgaden, Hohe Tauern und den Triglav – Nationalpark.

• Start-Ziel: Salzburg (A) – Triest (IT)
• Länge: 500 km
• Dauer: 28 Etappen
• Charakter: Weitwander-Abenteuer auf wenig begangenen Wegen
• Schwierigkeit: mittel bis schwierig
• Eine wahre Geschichte der Alpenüberquerung

Traumpfad – von München nach Venedig Die genussvolle Variante

Kurz gesagt führt der Traumpfad vom Marienplatz in München, in 28 wunderschönen Etappen bis zum Markusplatz in Venedig.

• Start – Ziel: München (D) – Venedig (IT)
• Länge: 520 km
• Dauer: 28 Etappen
• Charakter: häufig begangener Alpenklassiker
• Schwierigkeit: mittel bis hoch

L1 – auf unbekannten Wegen Ohne Öffis auf anspruchvolleren Wegen

Der L1 ist eine der anspruchsvolleren Alpenüberquerungen und man muss auf jegliche Hilfsmittel wie Bus oder Bergbahn verzichten. Beinahe unbekannt und deshalb hat man die Natur für sich alleine.

• Start – Ziel: Garmisch (D) – Brescia (IT)
• Länge: 400 km
• Dauer: 28 Etappen
• Charakter: selten begangene Route mit hochalpinen Übergängen
• Schwierigkeit: sehr hoch

Grande Traversata delle Alpi (GTA) Auf historischen Wegen

Dieser wunderschöne und unbekannte, alpine Weitwanderweg führt am gesamten nordwestitalienischen Alpenbogen entlang vom Monte Rosa im Wallis bis zu den Ligurischen Alpen ans Mittelmeer. Ein wahrer Geheimtipp.

• Start – Ziel: Grießpass (CH) – Ventimiglia (IT)
• Länge: 1.000 km
• Dauer: 60 Etappen
• Charakter: selten begangene Route auf alten Saumwegen
• Schwierigkeit: leicht bis mittel

Alpenüberquerung München-Gardasee Für Abenteuer-Herzen, die es einsam mögen

Die Alpenüberquerung von München zum Gardasee ist eine perfekte Alternative zu den stark frequentierten Alpenklassikern, wie dem E5 oder dem Traumpfad. Diese Variante ist körperlich anspruchsvoller und es auch eine Kletterpassage, die aber auch umgangen werden kann.

• Start – Ziel: München (D) – Peschiera del Garda (IT)
• Länge: 550 km
• Dauer: 31 Etappen
• Charakter: relativ neue Route, teilweise entlang des Traumpfads
• Schwierigkeit: mittel bis hoch

Via Alpina Quer durch 8 Alpenstaaten

Die Via Alpina ist ein Fernwanderweg, der durch 8 Länder verläuft: Italien, Slowenien, Deutschland, Österreich, Schweiz, Liechtensein, Frankreich und Monaco. Ein Teil der Via Alpina verläuft auch über die Alpen, von Norden nach Süden.

• Gelbe Route, Start – Ziel: Oberstdorf (D) – Triest (IT)
• Länge: 800 km
• Dauer: 40 Etappen
• Charakter: klassischer Via Alpina-Fernweg
• Schwierigkeit: hoch

Alpe-Adria-Trail Unterwegs im Garten Eden

Wandern im Garten Eden am Alpe-Adria-Trail – ein wunderschöner Fernwanderweg vom Großglockner, dem Dach Österreichs durch Slowenien bis nach Muggia an der Adria.

• Start – Ziel: Großglockner (AT) – Muggia (IT)
• Länge: 650 km
• Dauer: 34 Etappen
• Charakter: gemäßigter Fernwanderweg
• Schwierigkeit: leicht bis mittel

Alpenüberquerung Tegernsee – Sterzing Gemütlich abseits der Massen

Die Alpenüberquerung vom Tegernsee über den Achensee und das Zillertal nach Sterzing in Südtirol verläuft auf leichten bis mittelschwierigen Wanderwege, abseits der Menschenmassen. Vor allem für die Genuss-Weitwanderer ist diese Alpenüberquerung die beste Variante – man übernachtet in Pensionen oder Hotels und auch ein Gepäcktransport kann gebucht werden. Eine Weitwanderung von der bayrischen Tradition, Tiroler Kulinarik bis zur Südtiroler Gastlichkeit.

• Start – Ziel: Tegernsee (D) – Achensee (AT) – Sterzing (IT)
• Länge: 100 km
• Dauer: 7 Etappen
• Charakter: genüssliche Weitwanderung mit jede Menge Komfort
• Schwierigkeit: leicht bis mittelschwer

Alpenüberquerung Berchtesgaden – Lienz Auf abwechslungsreichen Wegen

Eine landschaftlich tolle und sehr abwechslungsreiche Wanderung. Die Route führt über das Steinerne Meer im Nationalpark Berchtesgaden, über die aussichtsreichen Salzburger Schieferalpen, unmittelbar am Großglockner vorbei und durch die ruhige Schobergruppe nach Lienz. Am Großglockner fasziniert das „ewige Eis”. Hier kann man zwischen der „Normalroute“, die einen Bustransfer beinhaltet oder der Umgehungsvariante für konditionsstarke Alpenüberquerer wählen.

• Start – Ziel: Berchetesgaden (DE) – Lienz (AT)
• Länge: 9.500 Höhenmeter auf 130km
• Dauer: 9-10 Etappen
• Charakter: Landschaftlich grandios und abwechslungsreich
• Schwierigkeit: mittel

Der Alpentrek von Kufstein nach Verona Kulinarik und gebirgige Highlights

Der Alpentrek führt vom Kaisergebirge über den Alpenhauptkamm (Krimmler Tauern), das Fanesgebirge, das Sellajoch, den Latemar, die Lagoraiberge bis zu den Monti Lessini und schließlich nach Verona. Die Route wird deutlich weniger begangen als der große Nachbar München-Venedig. Dabei finden Wanderer hier jede Menge Highlights wie die Tauern, Sella- und Fanes-Gruppe.

• Start – Ziel: Kufstein (AT) nach Verona (IT)
• Länge:  35.700 Höhenmeter auf 528 km
• Dauer:  32 Etappen
• Charakter: von Hütte zu Hütte in den Süden, wenig begangen
• Schwierigkeit: leicht bis mittelschwer

Alpenüberquerung Bodensee – Gardasee Für anspruchsvolle Gemüter

Diese konditionell sehr anspruchsvolle und schwere Alpenüberquerung verbindet die zwei bekanntesten Seen Zentraleuropas miteinander: den Bodensee und den wunderschönen Gardasee in Italien. Es gibt zusätzlich zur Variante mit 18 Etappen, auch eine Variante mit 14 Etappen.

• Start – Ziel: Bodensee (AT) – Gardasee (IT)
• Länge:  30.100  Höhenmeter auf 376 km
• Dauer: 18 Eappen
• Charakter: selten begangen
• Schwierigkeit: schwer (bis T5)

Alpenüberquerung Bayrischzell – Belluno Die Bergsteiger:innen-Variante

Die Bergsteiger:innen-Variante ist eine gute Alternative zur Route von München nach Venedig. Dieser Weg führt entlang einer anspruchsvollen Route über die Alpen. Hier erwarten dich einige „Kraxelpassage“ und Klettersteige und auch lange und steile Etappen, dieüber den Alpenhauptkamm führen. Die Route ist aber im Gegensatz ein echter Geheimtipp, wenig begangen und dadurch sehr lohnenswert! Nur im letzten Abschnitt ab der Civetta sind mehr Fernwanderer unterwegs.

• Start – Ziel: Bayrischzell (DE) – Belluno (IT)
• Länge:  26.050 Höhenmeter auf 372 km
• Dauer: 21 Eappen
• Charakter: lange Wanderung, viele Kraxelstellen und Klettersteigen
• Schwierigkeit: mittel-schwer

B1: Bodensee – Airolo Die Variante im Westen

Der  B1 verläuft in 12 Etappen vom Bodensee über den Walensee, das Murgtal, Elm nach Trun und von dort aus durch die Greina- und Cadlimoebene bis nach Airolo. Die Alpenüberquerung ist die einzige im Westen. Einige Etappen sind dabei kürzer und können von Wanderer mit entsprechender Kondition zusammengelegt werden. Tipp: Etwas mehr als die 12 Tage einplanen lohnt sich. Links und rechts neben der Strecke finden sich einige interessante Ziele als Abstecher.

• Start – Ziel: Bodensee (DE) – Airolo  (CH)
• Länge:  11.200 Höhenmeter auf 185 km
• Dauer: 12 Eappen
• Charakter: Gelände teils recht exponiert
• Schwierigkeit: mittel-schwer (max. T4)

Alpenüberquerung Wien – Nizza Geheimnisvolle Abwechslung

Dieser inoffizielle Route besteht aus eine Reihe von alpinen Fernwanderwegen, die an ihren Kreuzungspunkten verbunden wurden. Sie folgt dem gesamten Alpenbogen vom östlichsten Punkt bis zu der Stelle wo die Alpen an der Cote d’Azure sanft ins Mittelmeer fallen. Von den sanften Hügeln in Kärnten, zu den schroffen Felstürmen der Dolomiten, hinzu den verlassen Walserdörfern im westlichen Piemont.

• Start – Ziel: Wien (AT) – Nizza (FR)
• Länge:  ~100.000 m Höhenmeter auf 1900 Kilometern
• Dauer: mindestens 95 Etappen
• Charakter: Abwechslungsreich
• Schwierigkeit: mittel-schwer (T2 – T4)

Wie lange dauert eine Alpenüberquerung?

Da es einige Varianten der Alpenüberquerung gibt, kann man sich je, nach dem eigenen Zeitfenster die passende Routen aussuchen. Aber nicht nur die Zeit sollte ein wichtiges Kriterium für die Entscheidung sein, sondern auch der Schwierigkeitsgrad. Es gibt Routenführungen und Alternativrouten, die auch für einen „Durchschnittswanderer“ gut machbar sind. Aber grundsätzlich gilt, man soll genügend Zeit für dieses Vorhaben einplanen und sein Zeitfenster nicht zu knapp ansetzen.

Zeit zur Erholung einplanen

Und am besten sich nach der Weitwandern 1 bis 2 Tage zum Erholen einplanen. Eine Alpenüberquerung ist ein sehr körperlich und zeitlich intensives Unterfangen und kürzest mögliche Variante ist die Alpenüberquerung am E5. Diese ist von Oberstdorf nach Meran in 8 Tagen zu schaffen. Bei den anderen Fernwanderwegen über die Alpen muss man mindestens 28 Tage anberaumen.

Eine grundsätzliche Frage: geführt oder individuell?

Wer über eine Alpenüberquerung, der sollte auch überlegen, ob sie geführt oder individuell sein sollte. Beides hat seine Vorteile.

Geführte Touren eignen sich für jene, die:

• sicher und komfortabel unterwegs sein möchten (empfohlen für Einsteiger:innen)
• sich nicht eigenständig mit der Planung einer Tour auseinandersetzen möchten
• die vom Wissen eines Guides profitieren möchten
• gerne mit Gleichgesinnten unterwegs sind

Individuelle Touren eignen sich für jene, die:

• gerne unabhängig unterwegs sind
• bereits Bergerfahrung mitbringen
• Orientierungsfähigkeit und realistische Einschätzung der eigenen (konditionellen) Fähigkeiten haben
• Know-how haben, was im Falle eines Notfalls zu tun ist.

Alpenüberquerung: die Qual der Wahl

Abgesehen vom Zeitfenster, welches einem zur Verfügung steht, sollte man sich auch mit der genauen Strecke auseinandersetzen, damit es während der Wanderung keine bösen Überraschungen gibt. Die Wahl der Route sollte aufgrund folgender Parameter getroffen werden:

• Gehzeit
• Höhenmeter
• Weglänge

Diese Faktoren müssen in Bezug auf die eigene Kondition und Kraft abgewogen werden. Darüber hinaus ist noch ein konstanter Leistungsabfall im Laufe der Wanderung zu berücksichtigen. Wenn die Wahl getroffen wurde, dann kann es an die genaue Vorbereitung des „Abenteuers Alpenüberquerung“ gehen.

Alles rund um die Planung und Vorbereitung Die nächsten Schritte in Richtung Alpenüberquerung

Recherche:

• Sichtung des umfangreichen Informationsmaterials
• Lesen von Erfahrungsberichten
• Recherche von alternativen Routenabschnitten und Abstiegs- oder Abbruchsmöglichkeiten

Training:

• die körperliche Vorbereitung ist wichtig
• als Vorbereitung sollten bereits im Vorfeld einige Bergtouren unternommen worden sein
• am besten gleich mit der „richtigen“ Ausrüstung, die man auch für die Alpenüberquerung benötigt
• bei der Auswahl der Trainingsrouten sollte man sich auch an den tatsächlichen Etappen orientieren

Das richtige Gepäck:

• beim Gepäck gilt natürlich: Weniger ist mehr. Nur das nötigste einpacken – jedes Gramm, das nicht getragen werden muss ist eine Erleichterung
• unbedingt Probepacken und damit wandern gehen
• hilfreiche Packliste finden sie HIER

Unterkünfte reservieren:

• Reservierungen der Unterkünfte sind unbedingt notwendig, gerade in der Hochsaison
• nur mit einer telefonischen Reservierung ist ein Schlafplatz sicher

Weitwandern mit Gepäcktransport

Damit den Naturliebhabern die vielen Schritte leichter fallen, gibt es die Möglichkeit, sich das schwere Gepäck für die Mehrtageswanderungen am Ende jeder Etappe zur Unterkunft transportieren zu lassen. Nur mit dem Nötigsten im Gepäck, kann man die Natur auf den einzelnen Etappen so richtig genießen.

Diese Faktoren müssen in Bezug auf die eigene Kondition und Kraft abgewogen werden. Darüber hinaus ist noch ein konstanter Leistungsabfall im Laufe der Wanderung zu berücksichtigen. Wenn die Wahl getroffen wurde, dann kann es an die genaue Vorbereitung des „Abenteuers Alpenüberquerung“ gehen.

Alpenüberquerung mit Hund

Alpenüberquerungen mit dem besten Freund? Ja, natürlich, ist das möglich. Allerdings gibt es vorab ein paar Dinge zu Bedenken:

• Ist die Route mit Hund machbar? Wie steht es um die Kondition von Hund und Mensch? Sind genügend Wasserquellen am Weg, damit sich der Hund abkühlen kann?
• Übernachtung mit Hund vorab mit den Hüttenwirten klären
• Wie stark ist der Jagdtrieb des Hundes ausgeprägt?
• Packliste für Hunde wie z.B. Erste-Hilfe-Set für Hunde, Hundedecke, EU-Heimtierausweis etc.

Hier noch ein paar Routenoptionen mit dem Hund:

• Alpenüberquerung von Garmisch – Meran
• Alpenüberquerung Meran – Gardasee
• Alpenüberquerung Tegernsee – Sterzing
• Tirol am Lechweg

Alpenüberquerung mit Kind

Weitwandern ist der abenteuerliche Weg Familienzeit zu erleben. Es kann aber auch eine Herausforderung sein. Gut geplant ist dabei halb gewonnen: Damit eure Weitwanderung mit euren Kindern gelingt, gibt es ein paar Dinge zu beachten. Hier ein paar Punkte:

• Das Alter des Kindes beachten
• Die Bergerfahrung und die Kondition des Kindes beachten
• Die passende Route wählen
• Viele Pausen einlegen und Spielzeiten einplanen

Alpenüberquerung mit Schneeschuhen oder Tourenski

Eine Alpenüberquerung im Winter ist für viele etwas ganz Besonderes? Vielleicht auf Schneeschuhen oder doch lieber auf Tourenski? Es gibt unterschiedliche, geführte Touren von verschiedenen Anbieter, die eine Woche etwa über die Alpen führen.
Die Skitouren Transalp ist für viele Skitouren-Fans ein ganz besonderes Highlight und Abenteuer: einsame Bergwelten, unvergessliche Gipfelmomente und grandiose Tiefschneeabfahrten. Auch hier gibt es geführte Touren – von gemütlichen bis hin zu anspruchsvollen Durchquerungen.