Die sogenannte Alpenüberquerung ist seit einigen Jahren eine der beliebtesten Weitwanderungen Europas. Jedes Jahr ist Oberstdorf Ausgangspunkt für unzählige Weitwanderer, die die Alpen bezwingen, beziehungsweise überwinden wollen. Für Viele ist die Überquerung des Alpenbogens ein lang gehegter Traum, ob von München nach Venedig oder von Oberstdorf nach Meran. Wenn man von der Alpenüberquerung spricht, dann haben die meisten die 6-tägige Wanderung von Oberstdorf und Meran auf dem berühmten E5 im Sinn. Wir möchten hier einen kleinen Einblick in die Tourenplanung geben und den „Klassiker der Alpenüberquerungen“ näher vorstellen.
Für die Alpenüberquerung am E5 sollte man mindestens 10 Tage einplanen – man wandert durch drei Länder, durch atemberaubende, idyllische alpine Landschaften und überwindet mehrere tausend Höhenmeter. Am Weg gibt es zahlreiche Übernachtungs- und Verpflegungsmöglichkeiten und die Unterkünfte reichen je nach Vorliebe, von rustikalen Almhütten bis hin zu komfortablen Hotels.
Da man nicht nur am Berg unterwegs ist, sondern durch die Täler wandert, hat man auch immer wieder die Gelegenheit die eigenen Proviante aufzufüllen.
Da sich der E5 zwischen Oberstdorf und Meran zwischen Juni und September einer sehr großen Beliebtheit erfreut, ist eine gute, vorausschauende Planung und Reservierung der einzelnen Unterkünfte sehr wichtig.
Das wichtigste bei der Planung, ist es auch sich mit der Wegführung vertraut zu machen und sich auch nicht selbst zu überschätzen, denn bei einer Etappenlänge von ca 20 km und 1400 zu bewältigenden Höhenmetern, ist eine gute Grundkondition ein Muss.
Bei solchen Tagesetappen macht sich natürlich auch jedes unnötige Kilogramm an Gepäck bemerkbar. Hier gilt die Faustregel, nur so viel wie unbedingt nötig, so wenig wie möglich – ein Gewicht von 8 bis max. 10 Kilogramm sollte nicht überschritten werden.
Es ist grundsätzlich möglich, eine Alpenüberquerung alleine zu machen, aber es ist wichtig, sich der damit verbundenen Risiken bewusst zu sein und eine angemessene Vorbereitung zu treffen. Wenn man bereits Erfahrung im Bergwandern hat, die Route kennt und über die notwendige Ausrüstung verfüget, kann eine Alpenüberquerung alleine eine herausfordernde, aber lohnende Erfahrung sein.
Die Unterkünfte auf dem E5 sind nicht auf Hunde ausgelegt, daher empfiehlt es sich nicht, diese Alpenüberquerung mit Hunden zu gehen.
Grundsätzlich gibt es auf der Alpenüberquerung E5 keine Klettersteigpassagen, ausgesetzte Passagen sind jedoch möglich.
Die 2. Etappe ist mit 21 km die längste Etappe am E5 & mit 1.480 hm auch die anspruchsvollste.
Zum Ausgangspunkt der Alpenüberquerung am E5, der Spielmannsau gelangt man am besten mit dem Linienbus. Von hier aus geht es gleich bergauf – zuerst etwas gemäßigter, zum Akklimatisieren und dann auch schon etwas steiler. Wenn man im Frühsommer schon hier unterwegs ist, trifft man bereits hier auf der ersten Etappe das ein oder andere Schneefeld.
Das Etappenende liegt auf der Kemptner Hütte, auf 1.844 Höhenmetern.
Kurz nach dem Start der zweiten Etappen erreicht man schon das Mädelejoch, die Grenze zwischen Deutschland und Österreich. Zunächst geht es bergab, vorbei an einem beeindruckenden Wasserfall und auch über eine 200 Meter lange Hängebrücke – in Holzgau im Lechtal – hier trifft der E5 auf den Lechweg und man hat Gelegenheit genug mit Gleichgesinnten ins Gespräch zu kommen. Die Strecke nach Bach, bis zur Materialseilbahn der Memminger Hütte kann auch mit dem Taxi zurückgelegt werden – so kann man ein bisschen Kräfte sparen, bevor man dann den letzten Aufstieg des Tages, in die Lechtaler Alpen, auf sich nimmt.
Endpunkt der 2. Etappe: Memminger Hütte, auf 2.242 Höhenmeter.
Der Beginn der 3. Etappe führt über die sogenannten Seewiesen, bevor man sich auf den steilen Aufstieg zur Scheescharte macht. Hier hat man den anstrengendsten Teil geschafft und der 2.000 Höhenmeter lange Abstieg führt die Wanderer des E5 ins Oberinntal nach Zams – hier trifft der E5 auf den wunderschönen Starkenberger Panoramaweg. Im Tal angekommen, kann man natürlich die Gunst der Stunde nutzen und sich in einem der vielen Hotels oder Gasthöfe einzuquartieren und etwas „Luxus“ genießen. Auf dieser Etappe hat man unzählige Möglichkeiten auf die häufigen, aber auch sehr seltenen Alpenbewohner zu treffen. Quirlige Murmeltiere, erhabene Steinböcke, aber auch die seltenen Alpensalamander kreuzen das ein oder andere mal den Wanderweg.
Am nächsten Tag startet man wieder mit einem anstrengenden Aufstieg – man kann es sich aber auch etwas einfacher machen und mit der Seilbahn die Höhenmeter hinter sich bringen. Von der Bergstation der Venetbahn geht es weiter zur Glanderspitze und zum Wannejöchl – der Weg führt weiter nach Wenns. Von Wenns aus kann man denn Weg durchs Pitztal mit dem Bus, bis nach Mittelberg, zurücklegen. Es folgt der Aufstieg in die Ötztaler Alpen, zur Braunschweiger Hütte (dieser Abschnitt verläuft auch parallel zum Ötztal Trek)
Der kommende Abschnitt der Alpenüberquerung wird auch als Königsetappe bezeichnet, nicht nur weil es der Aufstieg in sich hat, sondern auch, weil das Landschaftserlebnis in diesem Abschnitt einfach nur grandios ist. Die Braunschweiger Hütte, der Endpunkt der Etappe liegt auf 2.758 Meter und ist der höchstgelegene Schlafplatz auf dieser Wanderroute.
Nachdem die höchste Nacht auf dieser Tour verbracht wurde, geht es am nächsten Tag weiter um einen der schwierigsten Abschnitte dieser Alpenüberquerung zu passieren. Bei der Route zum Restaurant Rettenbachgletscher kann man sich entscheiden ob man über das Pitztaler Jöchl oder das Rettenbachjoch wandern möchte. Nach einer möglichen Einkehr im Restaurant geht es entweder mit Bus oder Taxi zur Haltestelle “Sölden Maut” oder zu Fuß, vorbei an einer blühenden Landschaft mit weiteren Einkehrmöglichkeiten nach Bodenegg.
Weiter geht es mit einem Transfer ins Bergsteigerdorf Vent oder durch den Rosi- Mittermeier- Tunnel zum Fiefenbachferne um anschließend die Route über den Venter Panoramaweg zu nehmen. Für die letzten anderthalb Tage kann man entweder den Wegverlauf des E5 folgen oder sich einige Kräfte aufsparen und den Übergang über das Schnalstal wählen.
Die letzte Etappe des E5 beginnt zum Letzten mal mit einem Aufstieg. Hier erreicht man den höchsten Punkt von 3.019 Metern. Wem dies noch nicht genug ist, der kann zusätzlich einen Abstecher zur Ötzi- Fundstelle machen, welche ca. 200 Höhenmeter von der Similaunhütte Richtung Hauslabjoch entfernt ist. Das letzte Etappenziel ist der Tisenhof über Vernagt, den man zuerst nach einem steilen Abstieg und danach nach einer Wanderung über üppig grüne Wiesen erreicht.
Wer nach dieser Tour noch nicht genug hat, der hat die Möglichkeit in zwei weiteren Tagesetappen bis nach Meran zu wandern.
Mit dem Transfer per Bus vom Vernagt- Stausee nach Katharinaberg weiter zum Gasthaus Giggelberg. Hier bietet sich die Gelegenheit die Nacht zu verbringen und sich ausgiebig zu stärken. Auf den Weg nach Meran durchquert man die reizvolle Landschaft, welche kulinarisch wie auch geschichtlich einiges zu bieten hat wie auch sogenannte Waalwege.
Damit deiner Alpenüberquerung nichts mehr im Weg steht, habe wir für dich alle nützlichen Infos und Tipps für vor-, während- und nach einer Weitwanderung zusammengesammelt. Es erwarten dich:
und vieles mehr.
Zu den TippsKeine Frage, die Alpenüberquerung mit Kindern stellt eine ganz andere Herausforderung dar, als das Wandern selbst. Um bestens ausgerüstet in die Tour zu starten, haben wir für euch einen Erfahrungsbericht sowie einige Tipps gesammelt.
Zum ErfahrungsberichtNatürlich gibt es noch viel mehr Möglichkeiten für eine Alpenüberquerung. Der Alpen Adria Trail beispielsweise, ist eine „Wanderung durch den Garten Eden“ und eine Alpenüberquerung der ganz anderen Art. Ein Fernwanderweg, der in 43 Etappen und 750 km vom Dach Österreichs, dem Großglockner durch Kärnten nach Slowenien und Italien führt.
Der Alpe Adria Trail ist vorwiegend für Genusswanderer ausgelegt, wobei die Routen im alpinen Bereich, mit so wenig Höhenunterschied wie möglich, führen. Großartige Landschaftserlebnisse, wie die Pasterze, der Millstätter See, das Socatal, die „Toskana Sloweniens“ oder die Ankunft an der Adria. Ein Fernwanderweg der ganz besonderen Art, der hält, was er verspricht – Vom Gletscher zum Meer.
Für alle Weitwanderer, die sich den Traum, einmal die Alpen zu überqueren erfüllen wollen, aber die lieber in einer kleinen Gruppe, abseits der vielen Wanderer marschieren, gibt es seit 2020 eine wunderbare Alternative zum Klassiker E5. Die Alpenüberquerung mit einem Bergwanderführer von Wanderdorf Pfronten im Allgäu nach Meran in Südtirol.
Zur Alpenüberquerung
Die Alpenüberquerung zählt zur Königsdisziplin beim Weitwandern. Sie werden immer begehrter, doch es ist gar nicht so leicht, die richtige Route für sich zu finden. Deshalb findet ihr hier eine Liste der besten Alpenüberquerungen für euch zusammengestellt.
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